Der Neue Derzbachhof – langlebig, ortssensibel, nachhaltig
Nach 270 Jahren feierte das älteste Bauernhaus Münchens am 12. November 2021 erneut Richtfest. In der gleichzeitig stattfindenden „II. Denkmalwerkstatt Derzbachhof“ wurden den Gästen die nachhaltigen Aspekte des Projekts erläutert. Denn mit dem Neuen Derzbachhof setzen wir ökologische und soziale Nachhaltigkeit konsequent um.
Die denkmalgerechte Sanierung und Weiternutzung historischer Bausubstanz sind per definitionem nachhaltig: alle Baustoffe sind natürlich und lokal gefertigt, die graue Energie, die in diesem 270 Jahre alten Haus gebunden ist, geht gegen Null. Aber auch die behutsame Nachverdichtung des Grundstücks mit einem Wohnungsneubau in Holz-Hybridbauweise sowie das ganzheitliche Gemeinschaftskonzept sparen effektiv CO² ein und tragen zudem einer nachhaltigen Entwicklung in Forstenried bei.
Durch die gemeinschaftliche Nutzung des alten Bauernhauses konnten die Wohnflächen der einzelnen Miet- und Eigentumswohnungen reduziert werden. So sind Gästezimmer, Arbeitszimmer und Veranstaltungsräume im Bauernhaus untergebracht. Dieses Sharing Modell führt zu einer optimierten Auslastung von Räumen, welche in einem konventionellen Wohnungsbau nur unregelmäßig belegt wären. Mit dieser Gemeinschaftsnutzung spart der Neue Derzbachhof ca. 153 m³ Beton und damit 53,55 Tonnen CO² ein. Rein rechnerisch entspricht dies in etwa dem CO² Ausstoß eines Neuwagens, der 14-mal (563.685 km) um die Welt fährt.
Bei der ressourcenschonenden Holz-Hybridbauweise werden Baustoffe im Tragwerk eines Gebäudes miteinander kombiniert, damit sich deren unterschiedliche Eigenschaften in optimaler Weise ergänzen. Im Neubau des Derzbachhofs wird darum ein Stahlbetonskelett mit einer Holzfassade kombiniert. Denn der Stahlbeton kann auch mit minimalem Querschnitt sehr hohe Lasten aufnehmen und hat eine sehr gute Luftschalldämmung. Die vorgehängte, leichte Holzkonstruktion der Fassade wiederum hat einen hervorragenden Dämmwert und trägt als nachwachsender Rohstoff zu einer positiven Ökobilanz bei. Dank des hohen Vorfertigungsgrades von Holz konnte darüber hinaus auch die Bauzeit verkürzt werden.